Schutz und Gefährdung

Fledermäuse reagieren empfindlich auf Lebensraumveränderungen, Störungen in ihren Quartieren und dem Einsatz von Pestiziden in ihrem Lebensraum. In der Vergangenheit konnte beobachtet werden, dass Fledermauspolulationen zusammengebrochen sind und - zum Teil - regional ausgestorben sind. Die Kleine Hufeisennase in Niedersachsen ist hierfür ein gutes Beispiel: sie ist in den 1960er Jahren in Niedersachsen ausgestorben. Die derzeit gültige Rote Liste der gefährdeten Säugetierarten Niedersachsens und Bremens ist hoffnungslos veraltet (Heckenroth 1993) und kann nicht mehr als Maßstab für die Gefährdung der Fledermausarten herangezogen werden.

Die Erkenntnisse über die Empfindlichkeit haben dazu geführt, dass Fledermäuse durch eine Reihe von internationalen und nationalen Regelungen geschützt wurden. So hat die Bundesrepublik Deutschland die Berner Konvention (Übereinkommen über die Erhaltung der wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume) unterschrieben. Auch die Bonner Konvention, das Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten, wurde unterzeichnet. Nicht zuletzt hat sich Deutschland auch dem Abkommen zur Erhaltung der Fledermäuse in Europa (EUROBATS) angeschlossen.

Das Bundesnaturschutzgesetz setzt die internationalen und europäischen Vorgaben in nationales Gesetz um. Heute stehen alle heimischen Fledermäuse unter strengem rechtlichem Schutz, da sie zu den streng geschützten und besonders geschützten Arten (gemäß §7, Abs. 2 Nr. 13 bzw. 14 des BNatSchG) zählen. Verantwortlich für die Einstufung ist die Nennung aller Fledermausarten im Anhang IV der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie). 

 

ArtnameRote Liste EuropaRote Liste DeutschlandVerantwortungErhaltungszustand (Trend)
atlantische Regionkontinentale Region
QuelleERL des IUCN  (Meinig et al. 2020)  (Meinig et al. 2020)nationaler Bericht (2019)nationaler Bericht (2019)
 Abendseglerleast concern
(Nicht gefährdet)
V
(Vorwarnliste)
 Daten ungenügend, evtl. erhöhte Verantwortlichkeit zu vermutenFV
stabil
U1
sich verschlechternd
 Bechsteinfledermausvulnerable
(Gefährdet)
2
(Stark gefährdet)
In hohem Maße verantwortlichU2
sich verbessernd
U1
sich verschlechternd
 Braunes Langohrleast concern
(Nicht gefährdet)
3
(Gefährdet)
-FV
stabil
FV
stabil
 Breitflügelfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
3
(Gefährdet)
-U1
sich verschlechternd
U1
sich verschlechternd
 Fransenfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
In hohem Maße verantwortlichFV
stabil
FV
stabil
 Graues Langohrnear threatend
(Vorwarnliste)
1
(Vom Aussterben bedroht)
In hohem Maße verantwortlichU1
stabil
U1
sich verschlechternd
 Große Bartfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
-U1
stabil
U1
unbekannt
 Kleinabendseglerleast concern
(Nicht gefährdet)
D
(Daten unzureichend)
-U1
unbekannt
U1
sich verschlechternd
 Kleine Bartfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
-U1
sich verbessernd
FV
stabil
 Kleine Hufeisennase

least concern
(Nicht gefährdet)

2
(Stark gefährdet)
--U2
sich verbessernd
 Mausohrleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
In hohem Maße verantwortlichU1
sich verbessernd
FV
stabil
 Mopsfledermausnear threatend
(Vorwarnliste)
2
(Stark gefährdet)
In hohem Maße verantwortlichU2
stabil
U1
stabil
 Mückenfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
-XX
unbekannt
U1
stabil
 Nordfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
G
(Gefährdung unbekannten Ausmaßes)
-XX
unbekannt
U1
stabil
 Nymphenfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
1
(Vom Aussterben bedroht)
-XX
unbekannt
XX
unbekannt
 Rauhautfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
-FV
stabil 
U1
stabil
 Teichfledermausvulnerable
(Gefährdet)
G
(Gefährdung unbekannten Ausmaßes)
-U1
unbekannt
U1
stabil
 Wasserfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
-FV
stabil
FV
stabil
 Zweifarbfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
D
(Daten unzureichend)
-XX
unbekannt
XX
unbekannt
 Zwergfledermausleast concern
(Nicht gefährdet)
*
(Ungefährdet)
-FV
stabil
FV
stabil